Fliegen mit Sinusitis

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Im Gegensatz zu manchen Tierarten, die beispielsweise fix und fertig aus dem Ei schlüpfen und dann nur noch größer werden, ist der Mensch bei der Geburt noch lange nicht komplett. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Nasennebenhöhlen, die erst im Alter von 20 bis 25 Jahren vollständig ausgebildet sind.

Mann mit Nebenhöhlenschmerzen

Insgesamt besitzt der Mensch sechs Nasennebenhöhlen, wobei sich die Wissenschaft nicht wirklich einig darüber ist, wofür diese Nasennebenhöhlen denn eigentlich gedacht sind. Die einzige klar ersichtliche Funktion ist die Belüftung des Mittelohres über den Sinusgang, ausgehend von der Nase. Aber dafür genügt eben die Röhre des Sinusgangs. Gleich mehrere Hohlräume braucht es dafür nicht. Es bestehen zwei Theorien dazu, warum die Hohlräume dennoch vorhanden sind

In der Evolution entwickelte sich eine Schädelstruktur, die groß und zugleich leicht genug ist. Die Nebenhöhlen sind also Teil eines tragenden Elements ähnlich einer Gitterbauweise und könnten dafür sorgen, dass das Gehirn ausreichend Platz bekommt. Eine weitere Theorie sieht die Nasennebenhöhlen als Knautschzonen, die bei Gewalteinwirkung die Aufprallenergie absorbieren und damit das Gehirn vor Schäden bewahren.

Die früher aufgestellte Vermutung, dass die Nasennebenhöhlen als Resonanzhöhlen zur Stimmbildung dienen, ist inzwischen widerlegt. Wenn auch der Zweck der Nasennebenhöhlen nicht eindeutig geklärt ist, so beschäftigen sie die Medizin und die betroffenen Personen nicht gerade selten durch Nasennebenhöhlenentzündungen, auch Sinusitis, genannt.

Was aber ist eine Sinusitis genau?

Rund 12 Millionen Menschen werden allein in Deutschland pro Jahr von einer Sinusitis heimgesucht, teilweise sogar in chronischer Form. In der Regel wird eine Sinusitis über eine Entzündung der Nasenschleimhäute ausgelöst, also einem grippalen Infekt. Wenn die Nasenschleimhäute anschwellen, kann es zur Behinderung des Sekretflusses der Nasennebenhöhlen kommen.

Frau mit KopfschmerzenDas gestaute Sekret in den Nasennebenhöhlen bildet den idealen Nährboden für Viren oder Bakterien, welche sich darin rasant vermehren und so die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzünden und Eiterbildung verursachen. Die Symptome zeigen sich durch Kopfschmerzen und lokale Schmerzen im Bereich der betroffenen Nasennebenhöhlen, verstopfte Nase, teils auch Fieber und Müdigkeit.

In der Regel klingt eine Sinusitis nach etwa 2 bis 6 Wochen wieder ab. Es kann aber auch dazu kommen, dass sich die Sinusitis auf benachbarte Strukturen auswirkt. Relativ häufig entsteht durch eine Sinusitis eine Mittelohrentzündung, wenn sich die Bakterien oder Viren über den Sinusgang dorthin ausbreiten. Aber auch die Augenhöhlen können betroffen sein und selbst eine Hirnhautentzündung ist möglich.

Kann man mit Nasennebenhöhlenentzündung fliegen?

Von einem Linienflug mit akuter Nasennebenhöhlenentzündung ist klar abzuraten. Durch die trockene Kabinenluft und die Veränderung des Luftdrucks können sich bestehende Symptome verschlimmern und die Krankheit kann sich unter Umständen weiter ausbreiten.

Warum genau ist das Fliegen mit einer Sinusitis riskant?

Ein herkömmliches Passagierflugzeug bewegt sich in Flughöhen von etwa 10.000 m über dem Erdboden. In diesen Höhen ist der atmosphärische Druck so gering, dass der Mensch nicht atmen kann. Das liegt nicht am fehlenden Sauerstoff, der ist auch in dieser Höhe vorhanden. Vielmehr liegt dies am geringen Luftdruck, in dem sich die Luftmoleküle so weit ausdehnen, dass sie von der menschlichen Atmung nicht mehr in ausreichendem Maße aufgenommen werden können.

Bildlich dargestellt ist es so, als würde ein leerer Luftballon in den Mund genommen und dieser im Mund aufgeblasen, bis er die Atmung blockiert. Natürlich erfolgt in einem Flugzeug ein Druckausgleich, sonst müssten alle Passagiere Sauerstoffmasken tragen. Aber dieser Druckausgleich entspricht nicht dem Luftdruck in Bodennähe, sondern dem Luftdruck in 2.500 m Höhe. Für eine gesunde Person sind 2.500 m Höhe kein Problem, sonst hätten beispielsweise die rund 500.000 jährlichen Besucher der Zugspitze (2.962 m hoch) so ihre Schwierigkeiten, das Alpenpanorama zu genießen.

Bei Menschen, die unter einer Sinusitis oder Nasennebenhöhlenentzündung leiden, verschlimmern sich die Symptome, wenn sie mit einem normalen Passagierflugzeug fliegen. Mit steigender Flughöhe und sinkendem Luftdruck dehnen sich auch die ohnehin schon geschwollenen Schleimhäute aus.

Dadurch ist nicht nur eine deutliche Zunahme der Schmerzen zu spüren, durch den geringen Luftdruck können die durch Viren oder Bakterien belasteten Sekrete der Nebenhöhlen nun auch in Bereiche des Kopfes vordringen, die sonst nicht betroffen sind. Das kann zum Platzen des Trommelfells oder im schlimmsten Fall zu einer Hirnhautentzündung führen, wenn die Sekrete das Gehirn über die Sinus frontalis, die Stirnhöhlen, erreichen.

Ein Ambulanzflugzeug ist im Ernstfall die bessere Wahl

Auch im Bewusstsein der Gefahren, die eine Flugreise mit einer Sinusitis mit sich bringt, ist sie manchmal unvermeidlich.
Zum Beispiel, wenn sich die Nasennebenhöhlenentzündung während eines Auslandsaufenthaltes entwickelt hat und keine Zeit bleibt, sie vor Ort auszukurieren. Mitunter kann aber auch die medizinische Versorgung am Reiseort so mangelhaft sein, dass es besser ist, schnellstmöglich wieder nach Hause zu kommen.

Wer trotz Nasennebenhöhlenentzündung fliegen muss, sollten eine Flugreise mittels Ambulanzflugzeug in Betracht ziehen. Hier besteht eine permanente medizinische Betreuung. Die Maschine kann zudem im Sea-Level-Modus geflogen werden: Ambulanzflugzeuge besitzen eine verstärkte Passagierkabine, in der durch technische Maßnahmen ein entsprechend hoher Luftdruck aufgebaut werden kann. Außerdem liegt in diesem Fall die Reisehöhe unterhalb der üblichen Höhe auf dieser Route. Dadurch wird ein Kabineninnendruck erreicht, der einer Höhe von 800 bis 900 m über dem Boden entspricht. Das ist vollkommen ausreichend, um die Symptome der Sinusitis nicht zu verschärfen.

Was kostet denn ein Ambulanzflug?

Die wichtige Kostenfrage ist bei einem Ambulanzflug ohne die Kenntnis über bestimmte Parameter nur schwer zu beantworten. Dazu gehören unter anderem die vorgesehene Reiseroute mit Abflug- und Zielort, das für die Organisation des Fluges zur Verfügung stehende Zeitfenster, die Anzahl der gewünschten Begleitpersonen sowie der Bedarf eines Bodentransports von und zum Flughafen. Anhand dieser Indikatoren können wir die Kosten kalkulieren und ein unverbindliches Angebot erstellen.

Wer führt solche Ambulanzflüge durch?

Ein Ambulanzflug ist mit einem normalen Linienflug nicht zu vergleichen. Der Organisationsaufwand ist wesentlich umfangreicher und lässt sich kaum pauschalieren. Die Ambulanzflug-Zentrale ist seit Jahrzehnten Krankentransporte über den Luftweg spezialisiert und bietet ein sehr faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit Einsätzen von fast allen Kontinenten dieser Erde können wir Ambulanzflüge von den entlegensten Orten der Welt durchführen.

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