Krankenrücktransport für Patienten mit Krebs

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Kein anderer medizinischer Begriff wird so oft für so viele verschiedene Erkrankungen verwendet wie das Wort Krebs. Allerdings besitzen diese verschiedenen Krankheiten eine Gemeinsamkeit, weshalb die Bezeichnung Krebs durchaus berechtigt, aber nicht genau ist.

Was ist Krebs nun eigentlich?

Krebszellen

Damit eine Krankheit zum Krebs wird, muss sie durch Zellwucherung ausgelöst werden oder erst im Laufe der Krankheit selbst eine Zellwucherung auslösen. Es gibt über dreißig verschiedene Krebs-Erkrankungen, die jeden Körperteil betreffen können. Die häufigste Krebs-Erkrankung ist bei Männern der Prostatakrebs, bei Frauen der Brustkrebs. Die seltenste Krebs-Erkrankung ist Morbus Hodgkin, eine Erkrankung des Lymphsystems. Bei den Männern folgt an zweiter Stelle der Häufigkeit der Lungenkrebs, der bei Frauen erst an dritter Stelle nach dem Darmkrebs kommt. Rund 6,5 % aller Krebserkrankungen betreffen das Gehirn in Form eines Tumors. Als Therapie kommt bei den meisten Krebs-Erkrankungen eine Chemotherapie zum Einsatz. Bei einer Chemo wird mithilfe von Medikamenten versucht, die Teilung und Vermehrung der Tumorzellen zu verhindern.

Kann man mit Krebs fliegen?

Bei einem Hirntumor oder Hirnmetastasen ist ein Linienflug ausgeschlossen. Gleiches gilt in der Zeit unmittelbar nach einer größeren Krebs-OP, insbesondere im Bauch-, Brust- oder Kopfbereich. Jenseits dieser Ausschlusskriterien sollten Sie Flugreisen immer mit Ihrem Arzt absprechen. Eine Krebs-Erkrankung stellt nämlich nicht immer gleich ein Ausschlusskriterium für ein Flugreise dar.

Im Arztgespräch klären Sie die Reisefähigkeit sowie eventuell notwendige Maßnahmen, um sicherzustellen, dass eine Reise gefahrlos möglich ist. Besonders für chronisch kranke Personen oder Krebspatienten kann eine Reise gefährlich werden, da es während eines Flugs zu Komplikationen oder einer Verschlechterung des Gesundheitszustands kommen kann.

Warum kann ein Flug mit einer Krebserkrankung problematisch sein?

Gerade die bereits erwähnten Krebsarten der Lunge wie auch des Gehirns sind Beispiele dafür, warum der Flug mit einer dieser Erkrankungen schwerwiegende Folgen haben kann.

Der Mensch ist körperlich auf einen bestimmten Luftdruck eingestellt. Die weitaus meisten Menschen auf der Erde leben in der atmosphärischen Zone von null Meter über dem Meer bis etwa 900 Meter über dem Meer. Hier herrscht ein bestimmter Luftdruck, der durch die darüber liegende Luftsäule bestimmt wird. Der menschliche Organismus ist auf diesen Luftdruck eingestellt. Auch die menschlichen Zellen oder Zellkörper sind dem angepasst und ihre Größe darauf ausgerichtet.

In einem normalen Passagierflugzeug bewegen wir uns in einer Reiseflughöhe von etwa 10.000 m über Grund. Hier oben ist der Luftdruck so gering, das niemand überleben würde. Es fehlt dabei nicht an Sauerstoff, der ist auch hier oben vorhanden. Was fehlt, ist der Luftdruck, der die Sauerstoffmoleküle so zusammendrückt, dass sie von den Lungenbläschen aufgenommen werden können. Damit niemand erstickt, besteht der Rumpf jeder Passagiermaschine aus einer Druckkabine, die einen Luftdruck in der Höhe von etwa 2500 m simuliert. In dieser Höhe kann ein gesunder Mensch problemlos atmen.

Allerdings haben Menschen mit einer Krebs-Erkrankung an der Lunge oder im Gehirn ebenso wie Menschen mit Darmkrebs nun ein Problem: Krebszellen sind schon bei normalem Luftdruck größer als herkömmliche Zellen. In 2500 m Höhe dehnen sie sich aufgrund des geringen Luftdrucks noch weiter aus und können dabei das umliegende Gewebe oder auch Organe zusammenpressen. Aus einer bisher kontrollierten Krebs-Erkrankung kann so schnell eine akute Erkrankung werden, die sofortige Notmaßnahmen erforderlich macht. Mitunter ist eine Zwischenlandung notwendig, um das Leben des Passagiers zu retten.

Bombardier Challenger 650

Ein Sea-Level-Flug macht die Luftreise trotzdem möglich

In der Regel sind sich Personen mit einer Krebs-Erkrankung der Lunge, des Gehirns oder des Darms über das mögliche Risiko bewusst und wenn es sich um die Auslandsrückholung eines Betroffenen handelt, liegt es in der Einschätzung des Flugarztes, ob er den Ambulanzflug genehmigt. Nach Einsicht in die medizinischen Dokumente des behandelnden Arztes vor Ort, in denen die Diagnose sowie der genaue Gesundheitszustand des Krebspatienten beschrieben steht, wird gemeinsam mit dem Flugarzt entschieden, ob eine Flugreise möglicherweise nur als sogenannter Sea-Level-Flug durchgeführt werden kann.

Ein Sea-Level-Flug setzt voraus, dass in der Kabine des Flugzeuges der Luftdruck ungefähr einer Höhe von 900 m über Meereshöhe entspricht. Hierfür besitzen das spezialisierte Ambulanzflugzeuge eine verstärkte Druckkabine, welche die Einstellung eines entsprechenden Luftdrucks erlaubt. Damit sich der Gesundheitszustand des Krebs-Patienten während des Flugs nicht verschlechtert, ist ein Sea-Level-Flug unbedingt empfehlenswert.

Zahlt die Versicherung einen Sea-Level-Flug?

Wer eine Auslandskrankenversicherung mit der Option der Auslandsrückholung abgeschlossen hat, kann davon ausgehen, dass der Versicherer die Kosten eines Ambulanzfluges aus dem Ausland in die Heimat übernimmt, die Voraussetzungen hierfür hängen im Einzelnen von den AVB der Versicherungspolice ab. Grundsätzlich beinhalten sie jedoch meist die folgenden Punkte:

  • Die Erkrankung war dem Versicherten vorher nicht bekannt. Ist die Erkrankung vorher bekannt, springen viele Versicherungen leider nicht ein.
  • Der oder die behandelnde Ärztin im Ausland empfiehlt den Ambulanztransport unter Sea-Level-Bedingungen

Die Kostenübernahme kann auch davon abhängen, ob der Versicherer eine medizinische Notwendigkeit im Ambulanztransport sieht, was meist durch eine entsprechende Formulierung in den AVB zu erkennen ist. Besser ist es, wenn dort steht, dass der Transport medizinisch sinnvoll sein muss, denn das ist er eigentlich immer.

Was kostet ein Ambulanzflug?

Ein Ambulanzflug ist so individuell wie der Fingerabdruck eines Menschen. Jedem Flug liegt eine eigens auf diesen Vorgang zugeschnittene Planung zugrunde, die kaum Schnittpunkte zu pauschalen Prozessen bietet. Darum ist es unmöglich, im Voraus die Kosten für einen Ambulanzflug anzugeben. Erst wenn alle ausschlaggebenden Faktoren bekannt sind, wie Abflugort und Reiseziel, Art der Erkrankung und welche medizinische Betreuung notwendig ist, lassen sich Kostenberechnungen vornehmen. Ein Patiententransport ist immer eine komplexe Angelegenheit, die sich am besten mit Erfahrung meistern lässt.

Darum ist die Ambulanzflug-Zentrale der richtige Partner

Vor der Durchführung eines Ambulanzflugs ist eine gute Verbreitung besonders wichtig: Das Team der Ambulanzflug-Zentrale hat schon von jedem Kontinent dieser Erde erkrankte Menschen sicher und wohlbehalten in ihre Heimat zurückgebracht, was für eine Menge an Erfahrung spricht. Unser im Laufe der Jahre aufgebaute umfangreiche Netzwerk hilft dabei, jede neue Herausforderung noch schneller umzusetzen, und auch sehr kurzfristige Krankenrücktransporte zu organisieren. Denn neben der perfekten medizinischen Versorgung des oder der Patientin während des Transports ist Zeit die wichtigste Komponente, sowohl vor, während und auch nach dem Ambulanzflug.

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