Auslandsrückholung von Malta

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Bei der Betrachtung Maltas auf einer Land- oder Seekarte wird selbst Laien die strategische Bedeutung der kleinen Inselgruppe im Mittelmeer klar. Ohne diese Lage wäre der Archipel, zwischen der sizilianischen Südküste und Libyen in Nordafrika gelegen, mit seinen drei größeren Inseln und ein paar kleinen Fels-Eilanden wohl in der Bedeutungslosigkeit versunken. So aber war Malta über Jahrtausende der begehrte Spielball politischer und militärischer Mächte.

Malta

Heute ist Malta eine parlamentarische Republik und seit 2004 das kleinste Mitglied der EU. Malta wie auch Zypern sind zudem die beiden einzigen EU-Staaten, die vollständig unterhalb des 37. Breitengrad liegen und sich somit in den Subtropen mit entsprechendem Klima befinden. Malta, einst eine dicht bewaldete Inselgruppe, wurde schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte für den Boots- und Schiffsbau ihrer Bäume entledigt. Ein Schicksal, das Malta mit dem nur 80 Kilometer nördlich gelegenen Sizilien teilt. Seitdem dominieren Festungsanlagen, Burgen und Paläste unterschiedlichster Epochen die Kulisse vor allem der Hauptinsel. Dabei kam die einzige echte Kulisse erst im Jahr 1980 hinzu: Für das Musical Popeye, nach der Comicfigur Popeye der Seemann, wurde von einer Filmproduktion ein kleiner Hafen mit Spelunken im Norden der Hauptinsel aufgebaut. Nach dem Ende der Dreharbeiten wurde daraus ein Themenpark, der heute gerne von Touristen besucht wird.

Urlauber sind der wichtigste Wirtschaftszweig des maltesischen Staates. Ein internationaler Flughafen sowie mehrere Seehäfen für Kreuzfahrtschiffe spülen jährlich etwa 4 Millionen Gäste an die Gestade der Inseln Maltas, die von rund 520.000 Einheimischen bevölkert werden. Je nach Besichtigungsort und Jahreszeit kann es dann schon mal eng werden und gerade in der Sommerzeit können die durchaus hohen Temperaturen dem Kreislauf mitteleuropäischer Gäste zu schaffen machen. Wird ein Arztbesuch oder ein Krankenhausaufenthalt auf Malta nötig, ist das maltesische Gesundheitswesen aber gut aufgestellt und sorgt im Ernstfall für eine ambulante wie stationäre medizinische Versorgung der Gäste.

Nun ist ein Krankenhausaufenthalt auf Malta eine unvorhergesehene und ungewollte Reiseetappe und dazu noch eine, die meist den Wunsch aufkommen lässt, an dieser Stelle den Urlaub abzubrechen und schnellstmöglich zurück nach Hause zu fahren. Doch das ist nicht so einfach, denn der Transport von bettlägerigen Patienten ist nicht so einfach und keineswegs preiswert.

In welchen Situationen springt die Versicherung bei der Kostenübernahme ein?

Wer nur mit der EHIC Karte, der europäischen Krankenversichertenkarte, nach Malta einreist und dort in ein Krankenhaus zur stationären Aufnahme muss, darf nicht darauf hoffen, dass die Krankenkasse in der Heimat die Kosten einer Auslandsrückholung übernimmt. Das macht sie nur, wenn eine gleichwertige medizinische Behandlung wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz auf Malta nicht möglich ist. Das jedoch wird kaum der Fall sein: Das maltesische Gesundheitssystem überzeugt durch moderne Behandlungsmethoden auf mitteleuropäischem Niveau. Trotzdem verspüren erkrankte Menschen häufig den Wunsch, zurück in die Heimat zu kommen, um Freunden und Verwandten nahe zu sein, eine vertraute Sprache zu hören und vielleicht auch gewohnte Speisen zu sich nehmen zu können.

Darum ist es immer empfehlenswert vor einer Reise nach Malta, oder auch einem anderen Ort dieser Welt, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Diese enthält in der Regel die Option der Kostenübernahme bei Auslandsrückholungen und nicht nur das: Eine zusätzliche oder alleinige Auslandskrankenversicherung ermöglicht die Krankenversorgung und Behandlung auf Malta als Privatpatient/in.

Damit aber neben Einzelzimmer, Satelliten-TV und Chefarzt-Behandlung auch die schnelle Auslandsrückholung klappt, bedarf es der genaueren Betrachtung der AVBs in der Versicherungspolice. Das Versprechen der Versicherung, die Auslandsrückholung tatsächlich zu bezahlen, hängt oft von einem Wort ab: Steht in den AVBs, das die Auslandsrückholung aus Gründen der medizinischen „Notwendigkeit“ erfolgt, kann die Kostenübernahme verweigert werden, denn medizinisch notwendig ist sie in den wenigsten Fällen. Steht dort jedoch, dass die Auslandsrückholung aus medizinisch „sinnvollen“ Gründen erfolgt, etwa zur Mobilisierung der Selbstheilungskräfte, ist die Kostenübernahme gewährleistet. Wenn dies so weit geklärt ist, stellt sich nun die Frage, mit welchem Transportmittel die Heimreise erfolgt?

Auslandsrückholung ja, aber wie?

Eine Auslandsrückholung ist praktisch immer eine Kombination mindestens zweier Verkehrsmittel. Es gibt nur ganz wenige Fälle, in denen nur ein Fahrzeug verwendet werden kann. Da Malta eine Insel ist und sich gut 1800 Kilometer von Deutschland entfernt im Mittelmeer befindet, ist eine „Nonstop“ Rückholung ausgeschlossen. Theoretisch könnte ein Krankenwagen mittels Fähre nach Sizilien und von dort über den Landweg weiter fahren. Die Reise würde, ohne Pausen hinzuzurechnen, gut 30 Stunden dauern. Das ist selbst für gesunde Menschen eine Tortur. In der Theorie könnte auch ein Helikopter die Strecke bewältigen, jedoch nur mit vielen Tankstopps, was am Ende genauso lange dauern würde wie mit dem Krankenwagen und mit noch höheren Strapazen für den oder die Patientin verbunden ist.

Sowohl Helikopter als auch Krankenwagen sind jedoch gute und bewährte Zubringerfahrzeuge von und zu den Kliniken zu den Transportmitteln für die Hauptstrecke der Auslandsrückholung.

Ein Linienflugzeug zur Auslandsrückholung einzusetzen ist dann möglich, wenn die Klinik, in der sich die oder der Patient befindet, in der Nähe des Flughafens liegt, sowohl am Start- wie am Zielort. Natürlich muss auch die jeweilige Fluggesellschaft mit dem Transport einverstanden sein. So etwa von Valletta, der Hauptstadt Maltas, nach München. Die Fluggesellschaft benötigt in der Regel eine Vorlaufzeit von 1-2 Tagen. Hinzu kommt noch eine Flugzeit rund 2 ½ Stunden, je eine halbe Stunde beschleunigte Zollabfertigung sowie Ab- und Anfahrt von und zur Klinik ergeben circa 4 Stunden Transportzeit.

Schneller geht es mit dem Ambulanzjet, denn dieser kann nicht nur auf internationalen Flughäfen landen und ist so unter Umständen näher an der Klinik. Der Ambulanzjet überzeugt zugleich durch kürzere Vorbereitungs- und Bereitstellungszeiten. Gleichzeitig ist der Ambulanzjet meist nicht von Verzögerungen beeinflusst, wie sie bei Linienflugzeugen auftreten können und er ist für jeden medizinischen Fall ausrüstbar, ob nun etwa ein Intensiv-Transport oder ein Sea-Level-Flug.

Wer organisiert Auslandsrückholungen?

Es sind Spezialisten wie die Menschen der Ambulanzflug-Zentrale, die weltweit Auslandsrückholungen organisieren. Ambulanzflüge sind immer individuelle Transporte, exakt auf den oder die jeweilige Patientin sowie die Start- und Zielorte zugeschnitten. Es gibt fast nie identische Vorgänge, weshalb jeder Transport neu durchdacht werden muss. Dies benötigt viel Erfahrung, ein großes Netzwerk, professionelles Personal und bestes Equipment, genau das, worüber die Ambulanzflug-Zentrale verfügt, die sich über die Jahre etliche erfolgreiche Auslandsrückholungen auf die Fahne schreiben darf.

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