In Marokko ins Krankenhaus gehen

Lesedauer: 3 Minuten

Es ist für Deutsche, Schweizer und Österreicher ein ganzjährig beliebtes Urlaubsziel: Marokko. Im Winter zieht es viele Menschen in den Süden Marokkos, an die Atlantikküste bei Agadir, wo sich bei milden 25 Grad die Kälte Mitteleuropas gut aussitzen lässt. Im Sommer reizen Städte wie Casablanca oder auch die Strände an der Mittelmeerküste. Auch das Wandern im Atlasgebirge zählt zu den gern genutzten Möglichkeiten, die das klimatisch und geografisch vielfältige Land zu bieten hat.

Rabat

Marokko ist aber nicht nur ein touristisches Ziel. Es bestehen zugleich viele geschäftliche Verbindungen: Nicht wenige EU-Firmen lassen in Marokko Güter produzieren oder veredeln.

Über die zahlreichen Fährverbindungen zwischen Spanien und Marokko erfolgt ein reger Lkw-Verkehr, etwa von Almeria in Spanien in die spanische Exklave Melilla auf marokkanischem Boden. Geschäfte genauso wie der Urlaub sorgen dafür, dass sich jährlich rund 2 Millionen Menschen aus Mitteleuropa für mehrere Tage oder Wochen in Marokko aufhalten. Da kann es nicht ausbleiben, dass hin und wieder eine Erkrankung auftritt oder ein Unfall erfolgt, der einen Klinikaufenthalt notwendig macht.

Das Gesundheitssystem in Marokko ist unterteilt

Jeder marokkanische Staatsbürger ist in der AMO (Assurance Maladie Obligatoire) pflichtversichert. Die AMO unterteilt sich wiederum in eine Krankenversicherung für staatlich Angestellte und Beamte sowie eine Krankenversicherung für Mitarbeiter privater Firmen. Wer in Marokko unter 5650 Dirham (rund 530 Euro) pro Jahr verdient oder überhaupt keinen Verdienst hat, kann die Leistungen der RAMED in Anspruch nehmen, der marokkanischen Sozial-Krankenversicherung.

Eigentlich sollen mit den Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie staatlichen Zuwendungen das Gesundheitssystem finanziert werden, doch ist dies bei weitem nicht ausreichend. Staatlichen Krankenhäusern in Marokko mangelt es eigentlich an allem, an Ärzten, an Pflegepersonal, an technischer Ausrüstung, an Medikamenten und letztlich sind viele der Krankenhäuser längst überfällig für eine gründliche Renovierung.

Krankenhaus in Marokko

Auf der anderen Seite sorgt der Tourismus in den Zentren des Landes für ein gut funktionierendes privates Gesundheitssystem. Die großen Verlierer dabei sind die Menschen auf dem Lande. Es kann durchaus Leben oder Tod bedeuten, wenn in Marokko jemand erkrankt und medizinische Hilfe nicht schnell genug bereitsteht. In den Großstädten und Feriendomizilen bieten private Kliniken jegliche nur denkbare medizinische Leistung an, natürlich gegen entsprechende Gebühren.

Ohne Auslandskrankenversicherung in ein marokkanisches Krankenhaus?

Ohne Bargeld geht im marokkanischen Gesundheitssystem fast nichts, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich um ein staatliches oder privates Krankenhaus handelt. Obwohl etwa marokkanische Staatsbürger eigentlich kostenlos in staatlichen Krankenhäusern behandelt werden sollten, müssen auch sie für bestimmte Untersuchungen oder Behandlungen zahlen.

Dies gilt erst Recht für Ausländer und selbst in Notfällen steht nicht selten zuerst die Bezahlung im Vordergrund. Auch die europäische Krankenversichertenkarte hilft hier nicht weiter, denn es besteht kein Sozialversicherungsabkommen zwischen der EU und Marokko. Es kann durchaus als äußerst leichtsinnig bezeichnet werden, in Marokko als Reisender weder über ausreichende Geldmittel noch über eine Auslandskrankenversicherung zu verfügen.

Mit einer Auslandskrankenversicherung in ein marokkanisches Krankenhaus?

Das bunte marokkanische Leben auf den Märkten der Städte verlockt dazu, angebotene Köstlichkeiten zu probieren, ob nun ein Getränk oder eine noch unbekannte Speise. Allerdings besteht aufgrund der oft mangelhaften Hygienestandards auch immer die Gefahr einer Infektion und es gibt hier noch Krankheiten, die etwa in Deutschland kaum mehr bekannt sind. So etwa die Leptospirose, die Tollwut oder auch die Miliartuberkulose. Das bedeutet nun nicht, dass jeder Reisende automatisch erkrankt. Ist dies doch der Fall, verläuft die Krankheit oft dramatisch, weil unsere Immun-Abwehr auf die Viren und Bakterien häufig nicht eingestellt ist und mitunter auch die entsprechende Impfung fehlt.

Auch der Verkehr in Marokko darf nicht unterschätzt werden. Mit 19 Toten pro Hunderttausend Einwohnern sterben in Marokko fast fünfmal mehr Menschen auf der Straße als in Deutschland. Es ist also nur zu empfehlen, vor Antritt einer Reise nach Marokko beim Versicherer nachzufragen, ob es Kooperationen mit marokkanischen Privat-Kliniken oder Krankenhäusern gibt, die im Krankheitsfall die Direktabrechnung ermöglichen, ohne dass der oder die Patientin in Vorkasse treten muss.

Gerade für private Kliniken in den touristischen Zentren ist dies oft der Fall, ganz ohne Bargeld geht es allerdings meist trotzdem nicht: Es werden in manchen Kliniken je nach Aufenthaltsdauer gestaffelte Tagesgelder verlangt, die direkt zu entrichten sind. Immerhin besteht die Möglichkeit, dass die Auslandskrankenversicherung auch diese Kosten im Nachhinein erstattet.

Es ist also nur vernünftig, eine Auslandskrankenversicherung vor der Reise nach Marokko abzuschließen und auch gleich die Option der Auslandsrückholung wahrzunehmen. Für gesunde Menschen ist Marokko ein Fest der Sinne. Kranke Menschen in einer marokkanischen Klinik, auch wenn diese bestens ausgerüstet ist, wollen meist schnellstmöglich nach Hause – ein Krankentransport im Ambulanzjet macht dies möglich.

Schnelle Verlegung in ein Krankenhaus in der Heimat

Wenn der Wunsch nach einer Verlegung in die Heimat besteht, um dort von den vertrauten Ärzten im Beisein der Familie weiterbehandelt zu werden, organisieren wir gerne Ihren sicheren Krankentransport vom Krankenhaus in Marokko zum Zielkrankenhaus.  

Für eine ausführliche Beratung oder ein kostenloses, unverbindliches Angebot zu Ihrem Anliegen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Unser erfahrenes Team ist täglich rund um die Uhr für Sie da.

Jetzt Kontakt aufnehmen